Wie schon bei den beiden Vorgängerbaureihen W110 ("Heckflosse") und W114/115 ("Strichacht") wurde von Daimler-Benz bei der Baureihe W123 ebenfalls wieder eine Sonderausführungen der Limousine mit verlängertem Radstand angeboten. Die Produktion begann im August 1977 und beschränkte sich auf die Varianten 240D, 300D und 250. Auch hier hatte man im Hause Daimler-Benz wieder sichtlich Probleme mit einer passenden Produktbezeichnung. Anfangs wurden die Fahrzeuge in den Prospekten beispielsweise mit "300D 7-8 Sitze" betitelt, wogegen man später zu "300D langer Radstand" überging. Etwas einprägsamer wären hier sicher "300D lang" oder 300D Pullman" gewesen, aber dazu mochte man sich in der Marketingabteilung offensichtlich nicht durchringen.
Die geringen Verkaufszahlen waren sicher nicht die Daseinsberechtigung dieser Modellvariante. Vielmehr bildete die "Langlimousine" wie bei den Vorgängern die Grundlage für Aufbauten als Krankenwagen und Bestattungsfahrzeuge. Daimler-Benz war hier seit 3 Modellgenerationen der einzige Hersteller, der ab Werk entsprechende Teilkarosserien mit verlängertem Radstand anbieten konnte, was sich in den genannten Gewerbezweigen in einem fast dominanten Marktanteil niederschlug.
Im Vergleich zu den "Normallimousinen" gab es kaum nennenswerte Unterschiede in der technischen und optischen Ausstattung. Jedoch sollten größere 15-Zoll-Räder und die serienmäßige Niveauregulierung dafür sorgen, daß der "lange Lulatsch" beim Überfahren von hohen Bodenwellen nicht in der Mitte aufsetzte.Besonders begehrt war diese Modellvariante hauptsächlich im diplomatischen Dienst, wo auch heute noch das eine oder andere Fahrzeug zu finden ist.